Es war ein langer Weg, Baby!

von Tim Robinson, 2006

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Ich habe noch nie etwas zur Entwicklung der allerersten PCs gesagt, die für mich mit dem Radio Shack (Tandy) TRS-80 begann. Ich wurde neulich an diese Zeiten erinnert und dachte, dass viele unserer Leser nicht das Glück hatten, den Anfang der PC-Zeit miterlebt zu haben. Für einige von Ihnen, sind das die „alten Zeiten“ während es für andere einen Einblick in die größte technologische Entwicklung in der Geschichte der Menschheit sein kann.

Ich werde nicht versuchen, eine genaue Definition eines Personal-Computers zu geben, oder festzustellen, welches der erste Personal-Computer war. Dafür gibt es zu viele Antworten. Ich nenne nur einige Namen und Zeitpunkte, die von den meisten Leuten für den Anfang „normaler“ Personalcomputer gehalten werden.

Eine einfache Beschreibung eines Personal-Computers wäre: Es muss ein digitaler Rechner sein. Es muss automatisch sein. Es muss durch den Endbenutzer programmierbar sein. Es muss zugänglich sein, entweder als handelsübliches Produkt oder Installationssatz oder publizierter Pläne des Installationssatzes. Es muss klein genug sein, um von einer durchschnittlichen Person eingerichtet zu werden. Es muss kostengünstig sein, um für den durchschnittlichen Fachmann erschwinglich zu sein. Es muss mit Hilfe eines Handbuchs einfach zu verwenden sein und keine Spezialausbildung erfordern. MITS Altair? 1975.

Dieses Gerät wurde im Januar 1975 als Bauvorhaben in der Zeitschrift Popular Electronics Magazin eingeführt. Und so weit ich das beurteilen kann, war das der erste auf 8080 basierende Mikrocomputer. Der Altair war zwar nicht der erste verfügbare Mikrocomputer, aber mit ihm begann die industrielle Produktion auf dem weiten Weg zu den heutigen Maschinen.

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Imsai 8080. Entwickelt von Imsai Associates verwendete es die gleiche I/O-Busstruktur wie der MITS Altair, später bekannt als der S-100 Bus. Imsai verbrachte viel Zeit mit dem Studium des Altair und entdeckte viele technische Beschränkungen im Gehäuseentwurf und dem Layout der Komponenten, insbesondere der Expansionen, und korrigierte diese in ihrem Produkt. Der Imsai 8080 wurde sehr schnell zur treibenden Kraft in der Anfangszeit der individuellen Datenverarbeitung.

South West Technical Products Company M6800. Ungefähr zur Zeit als der Imsai große Fortschritte machte, produzierte South West Technical Products den auf einem Motorola-6800 basierenden Computer M6800. Sie erstellten ihren eigenen SS-50 Bus und stellten eine große Auswahl zusätzlicher Bauteile zur Verfügung. Bedenken Sie, das die Computer in Bauteilen geliefert wurden und daher war eine einfache Montage für ein späteres zuverlässigeres Funktionieren ein definitiver Vorteil. Der SS-50 Bus hatte nur 50 Stifte, die weiter auseinander lagen als die 100 Stifte des Busses S-100. Dies vereinfachte das Löten von Verbindungsstücken.

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Zu dieser Zeit hatten Personalcomputer Frontverkleidungen mit Schaltern für das Eintragen der bootstrap Programme, sie verwendeten Fernschreiber und Lochstreifen zur Datenspeicherung und -eingabe. Tastaturen, wie wir sie kennen, wurden gerade vorgestellt und die meisten hatten nur Großbuchstaben. An den M6800 konnte man ein Videoterminal und einen Fernsehermonitor anschließen. Es gab während dieser Zeit auch noch andere Computer mit ähnlichen Entwürfen und Fähigkeiten. Die meisten hatten zwischen 2K bis 16K RAM und kein Betriebssystem wie wir das heute verstehen.

Alles wurde in Maschinensprache getan, obwohl es Assembler-Programme gab mit denen Ihre Anwendung erstellt werden konnte, indem Sie den Quellcode eingaben (nachdem Sie manuell Schalter umgelegt hatten, um den bootloader einzutragen). Der Quellcode wurde dann in Maschinensprache umgewandelt und für den späteren Gebrauch auf Lochstreifen gespeichert. Die Dinge änderten sich.

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Apple Computers Apple II. 1977 eingeführt, verdient der Apple II vermutlich den Namen „der erste Personal-Computer“ und er verursachte eine Revolution in dieser neuen Industrie. Nicht als Bausatz sondern als „gebrauchsfertige“ Einheit. Mit einer umfangreichen Softwareliste und einem preiswerten Diskettensystem stellte der Apple II der Öffentlichkeit die Idee realer Grafiken und Farbe vor. Er hatte ein Modem mit dem es möglich war, sich an andere Computer anzuschließen. Als die Tabellenkalkulation Visicalc herauskam, wurde der Apple II plötzlich eine Referenz in der Geschäftswelt. Ich bin nicht sicher, aber der Apple II war wahrscheinlich der erste Personal-Computer, der standardmässig mit einem Videomonitor angeboten wurde.

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Radio Shack (Tandy) TRS-80. Der Radio Shack TRS-80 kam gegen Ende des Jahres 1977 in meine Stadt und ich war einer der ersten der ihn kaufte. Der TRS-80 war eine Sensation. Ein kompletter Computer innerhalb eines etwas vergrößerten Tastaturkastens, ein 12-Zoll-Schwarzweiss-Monitor, 4K Basic in ROM und 4k RAM. Die CPU war zuerst ein Intel 8080 mit 800KHz. Radio Shack verbessert das schnell auf einen 8080 mit 1.6MHZ und dann auf einen Zilog Z80, der eine verbesserte Leistung bei gleichen Taktraten bot. Für Daten- und Programmspeicher gab es eine optionale, etwas modifizierte Audio-Magnetband Kassettenmaschine und spezielle Qualitätsbänder.

Anders als Apple und andere Computer dieser Zeit, die Displays mit 80 Buchstaben und 24 Zeilen anboten, bot der TRS-80s 64x16 an, und die erste Version, Model One genannt, hatte nur Grossbuchstaben. Trotz dieser Beschränkungen war der TRS-80 ein sofortiger Erfolg. Teil dieses Erfolgs war der niedrige Preis (weniger als $500 USD), aber die Allgegenwart der Radio Shack Kaufhäuser trug auch dazu bei. In den folgenden Jahren erhielt der TRS-80 weitere Fähigkeiten und ein verbessertes Design. Aber der Anfang war gemacht und ein Gigant formierte sich.

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Atari Model 400 & Model 800. Jahrelang (einige sagen sogar bis heute) hatte Atari einen festen Platz in der Computerspielarena. Sie hatten die besten Grafiken und waren für diese Ära schnell. Leider hatte das Modell 400 eine Folientastatur. Die Atari Maschinen basierten auf Motorola 6502 CPUs, zu einer Zeit als Intel und Zilog den Markt mit den 8080 und dem Z80 beherrschten. Wegen Ataris einschränkender Politik und der notwendigen „Geheimnisse“ zur Programmierung ihrer Maschinen, gab es nicht die gleiche Entwicklung von Anwendungen wie für die anderen CPU-Typen.

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Commodore 64. Ungefähr 1981 stellte Commodore, die vorher den Pet (Europa und Großbritannien, später in den US-Schulen) und den Vic-20 vermarktet hatte, den Commodore 64 vor. Er hatte 16 Farben anstatt der acht des VIC-20. Das Videodisplay war 40 Spalten weit. Es gab einen eingebauten Musiksynthesizer Chip und Commodore führte einfache Grafiken ein, die Sprites genannt wurden. Anders als die meisten anderen Maschinen dieser Ära, hatte er 64K RAM; Apple hatte zu dieser Zeit maximal 48K. Zuerst wurde er für $595 (USD) verkauft und erschien bald am K-mart für $400. Es gab noch viele andere PCs zu dieser Zeit, zu viele, um Sie hier zu erwähnen. Jeder stellte irgendeine neue oder bessere Weise des Betriebs oder ein verbessertes technisches Design vor. Es war eine sehr aktive Zeit. Und ein Riese erschien am Horizont: IBM.

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The IBM PC. Während all der oben beschriebenen Jahre sah IBM still zu. Es wird gesagt, dass IBM für „I Believe in Money“ steht. Dem ist vermutlich nicht so, aber sie waren und sind weiterhin nicht dumm. Sie wussten, dass die Zeit der Mini- und Zentralrechner gekommen war. Dafür würde es immer einen Markt geben, aber die Öffentlichkeit wollte diese neuen Mikrocomputer und IBM wollte das nicht ausgelassen.

In 1981 führten sie „Project Chess“ ein und die Anfangspläne des ersten IBM Personal-Computers wurden festgelegt. Die Entwicklung ging sehr schnell und endete in der ersten Ausgabe der neuen Maschine am 12. August 1981. IBM nannte sie den IBM-PC, was für Personal-Computer stand, und folglich sind sie für die Popularisierung des Ausdruckes „PC“ verantwortlich.

Der erste PC lief mit einer Intel 8088 CPU mit 4.77 MHZ, kam mit 16KB RAM, welches auf 256KB erweitert werden konnte, eine zu dieser Zeit riesigen Menge. Die Maschine kam mit einem oder zwei 160KB Diskettenlaufwerken und einem optionalen Farbmonitor. IBM traf die Entscheidung, Komponenten aus Lagerbeständen zu verwenden, mit dem Ergebnis eines „Open Architecture“ Systems. Wenn sie sich für ein proprietäres Design entschieden hätten, wäre der PC wie wir ihn heute kennen nie möglich gewesen. Weniger als vier Monate nach der Einführung des IBM-PC, wurde er von der Zeitschrift Time zum „Mann des Jahres“ gekürt.

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