EduLOS: Eine weitere EDU-Linux Version???
von Patred The Knight
eduLinux- eduknopppix- edubuntu,… es gibt bereits so viele pädagogische Versionen. Braucht man noch eine andere?
Ich glaube schon. Die meisten pädagogischen Versionen nennen sich edu, weil sie gcompris und/oder kdeedu, einen netten Hintergrund und viele Spiele haben. Diese edu verspricht mehr als das zu tun. Zuerst einmal wird es eine zweiteilige Distro sein: eine für Schulen, zur einfachen Einstellung und Wartung von Schulservern, und eine Live-CD für Schüler und Erzieher für den Gebrauch zuhause, im Klassenzimmer und Labor.
Wir haben auch eine Philosophie hinter unserer Entwicklung: wir glauben, dass die Einführung in die Computertechnologie eine einfache Sache und nicht ein eigenes Studienfach sein sollte. Mit dieser Version möchten wir Kindern helfen, intelligent zu lernen anstatt intensiv studieren zu müssen. Und anstatt alles alleine machen zu müssen, möchten wir Zusammenarbeit fördern und den Kindern den kreativen Umgang mit mehr Software ermöglichen. Die Zeit der handgeschriebenen Texte ist vorbei: wir leben in einem neuen Jahrhundert mit neuen Formen des Lernens. Heutzutage lernen Kinder durch Spielen, durch Bilder und Animationen, durch das Experimentieren, durch zusammenarbeiten, und nicht als ex Cathedra, wo der Lehrer die Quelle aller Weisheit und das Kind eine leere Wanne ist. Lassen Sie die Kinder lernen, die Software so zu benutzen, wie wir es tun: durch deren tägliche Anwendung, um unser Leben zu organisieren und um auf Knopfdruck in Verbindung mit Leuten auf der ganzen Erde zu treten. Hier in Indien müssen Kinder Java und C studieren, das ist nicht schlecht, aber sie tippen dabei nur mit zwei Fingern. Ist da nicht etwas falsch? Fehlt da nicht etwas grundlegendes? Wenn ich Kinder frage, wie sie studieren, erklären sie mir, dass es einfach ist: sie nehmen ihr Buch und sie studieren. Niemand erklärte ihnen, wie man Notizen macht, die meisten von ihnen haben noch nie von flashcards oder mind maps gehört. Sie haben alle einen Computer und eine Play-Station, aber sie wissen nicht, dass flashcard Software, mindmappers oder sogar ein einfacher Kalender ihnen beim Lernen helfen könnte, geschweige denn, wo man so etwas erhält. Diese edu-Version hofft, das zu ändern . Diese Software ist bereits eingeschloßen und wir fügten noch einige nette interaktive oder animierte Anleitungen zum Erlernen der Software hinzu.
OK, Sie sprachen über die Verwendung dieser Distro von Schülern, aber Sie erwähnten auch eine Serverversion, können Sie dazu etwas sagen? Selbstverständlich; wir wissen, dass PCLOS als Arbeitsflächen Distribution konzipiert wurde, aber es ist auch ein sehr solide Distro, die man als Server laufen lassen kann. Wir möchten Schulen ein Gesamtpaket geben, mit einfachen Installationsskripten zum Einrichten von Mail-Server, Fileserver, Webserver, online-Klassenzimmer, Groupware und Zugriff von zu Hause aus. Indem wir die gleiche Basis für die Arbeitsflächen- und die Serverversion verwenden, hoffen wir, den ohnehin überarbeiteten Administratoren bei der Erlernung nur eines neuen Systems zu helfen, damit sie endlich von der Verwendung proprietärer Software wegkommen.
Wir arbeiten jetzt an einer engen Integration zwischen Joomla, Moodle und Openbiblio. Eins meiner Lieblingsprojekte ist die Integration des Bibliotheksprogramms und der Webseite. Wir möchten den Lernenden ermöglichen, Anmerkungen, Berichte und Bewertungen zu den Büchern hinzuzufügen, die sie lesen, so wie bei Amazon. Dieses hilft anderen Kindern, eine informierte Wahl zu treffen: sie müssen ein Buch nicht mehr an seinem Titel oder Cover beurteilen.
Ein anderer wichtiger Punkt ist die einfache Verwaltung. Skripte und sicherer Fernzugriff erlauben dem Schulnetzwerk oder dem Systemadministrator die gleiche Brauchbarkeit des Active Directory. Diese Einfachheit ist unser Trumpf, um die Schulen zum Wechsel auf Open Source anzuregen. Hier in Indien funktioniert das Argument frei, wie in keinen Kosten, bei den meisten Schulverwaltern. „Internationale“ Software ist für 20 Rs vorhanden. Ein DVD mit allen Windows-Serverausgaben, Exchange, etc. ist für 50 Rs vorhanden. Und wenn sie erwischt werden haben sie einen „Fond für unvorhergesehene Ausgaben“.
Außerdem denken die meisten Schulverwalter, dass sie Windows verwenden müssen oder sie glauben, dass Linux keine Alternative (nur Konsolen- und Text Ansicht) für den Arbeitsflächengebrauch ist. Die meisten IuK-Kurse beschreiben Word, Excel, Access und VB. Wir möchten ihnen zeigen, dass all das und noch mehr auf Linux möglich ist. Und zudem möchten wir ihnen zeigen, dass Linux radikal einfach sein kann. Und alles das läuft von einer Live-CD oder DVD.
Was wollen Sie in der Arbeitsflächenversion einschließen?
Wir möchten etwas für jedes Hauptthema einschließen, damit IuK das Lernen in der Tat erleichtern kann. Wir schließen sogar einen Sport Tracker für den Sportlehrer mit ein. Wieviele pädagogischen Distros schließen Planungs- und Produktivität-Software mit ein? Ist es nicht das, was Sie in Ihrem Geschäft am meisten gebrauchen und wäre es nicht folglich eine gute Idee, genau das Anfänger so früh wie möglich erlernen zu lassen? Viele Kinder benutzen sogar noch nicht einmal einen Kalender für ihr Zeitmanagement; kein Wunder, dass ihr Verstand mit allen kleinen Details, an die sie sich erinnern müssen, verstopft ist. Zeigen Sie ihnen, wie man Kontact und Planer verwendet. Wie sieht es mit mindmapping Software aus? Erleichtert das nicht auch, genauso wie ein flashcard Programm, den Lernprozess? Und sollte man nicht auch Google Earth und Celestia mit einschließen anstelle der langweiligen Weltkarte im Klassenzimmer?
Oder warum nur einen Musik- und Video-Player, sollten wir ihnen nicht auch die Möglichkeit geben, ihre eigene Musik zu machen und ihre eigenen Videos zu bearbeiten? Also fügen wir LLMS oder Rosegarden und Cinerella oder Kino hinzu. Für die Kunstabteilung fügten wir Tuxpaint aber auch Blender, Gimp und Inkscape hinzu. Und dann, weil das Erlernen von Computersprachen hier in Indien obligatorisch ist, haben wir nicht nur Logo (Kturtle) und Realbasic aber außerdem auch volle Entwicklungsumgebung, Kdevelop und Gambas eingeschlossen. Und um ihre ganze Arbeit vorzuführen, schlossen wir Scribus mit ein, damit sie ihre eigenen Rundschreiben schreiben und veröffentlichen können. Wir haben auch 3 verschiedene Benutzerprofile vorinstalliert: primär, sekundär und Erzieher. Ein jedes hat sein eigenes Design, Stil und Menü, entsprechend der Altersgruppe. Damit hat die Schule ihren Server und die Schüler ihren Desktop; und für die Erzieher gibt es auch irgendwelche guten Sachen?
Eine gute Ausbildung erfordert engagierte Lehrer . Diese müssen nicht nur unterrichten, sondern auch Tests, Übungen, Hausaufgaben, Lehrpläne und Zwischenberichte vorbereiten. Und sie müssen ihr Wissen auch aktualisieren. Für sie arbeiten wir an Software, die einfache Erstellung von Lehrplänen und Zwischenberichten zulässt. Wir schließen auch eine Version von Exe (SCORM) und von Hotpotatoes ein, damit sie auf einfache Weise neues Lernmaterial und Übungen erstellen und diese zum Lernen ins Klassenzimmer laden können. Es gibt auch Wink, damit der Computer Lehrer interaktive Tutorien erstellen kann und iTalc, zum Überwachen und Einwirken auf ein komplettes Computerlabor in Echtzeit. Auf dem Server haben die Lehrer Zugang zu Groupware zum Teilen von Informationen und Dateien, sogar von zu Hause aus. Ein Modul erlaubt ihnen, in Verbindung mit den Eltern zu bleiben und das Verfassen von Berichten zu erleichtern. Wir prüfen z.Z. einige Schulmanagementsysteme, um es möglich zu machen, auch Verwaltung und Gebührenzahlung zu integrieren.
Und wie sieht es mit der Sicherheit aus?
Das ist für uns ein Hauptinteresse. Einer der Gründe, warum wir der Serverversion einen Mail-Server hinzuzufügten, ist, Schulen zu ermöglichen, effiziente Spamfilter laufen zu lassen und ihnen die Kontrolle zu geben, was erlaubt wird und was nicht. Welcher Provider lässt einen Filter laufen, der auf schlechtes Hindi- oder Slowenisch- oder Banglawörter überprüft? Sogar zu Hause sollten die Kinder hinter einem sicheren Anschluss sein. Eine Firewall und ein Virenscanner halten nicht alle bösen Dinge ab, also kommt die Desktopversion mit einem Anzeigeblocker und Dansguardian als Contentfilter. Kiosk garantiert auch, dass die Kinder nur eingeschränkten (oder gar keinen) Zugang auf bestimmte Funktionen wie die Konsole und die Konfigurationsoptionen haben.