PCLinuxOS auf älterer Hardware
von Darrel Johnston (djohnston)Seit 1999 waren meine Eltern die stolzen Besitzer eines Dell Dimension 4100-Computers. Die technischen Daten waren für die damalige Zeit ziemlich gut. Er hatte einen Pentium III 800 MHz-Prozessor, 128 MB PC133-SDRAM, eine ATA-100 Ultra DMA 10 GB Festplatte, ein 8 X CD-ROM, eine AGP ATI (4 X) Grafikkarte mit 16 MB Grafikspeicher und ein 200-Watt-Netzteil. Er besaß auch zwei PS/2-Anschlüsse, zwei USB 1.0-Anschlüsse, fünf PCI 33 MHz Slots, zwei 5, 25-Zoll-Laufwerkschächte und drei 3, 5-Zoll-Laufwerkschächte, ein internes 56 K-Modem, eine generische Soundkarte und ein Diskettenlaufwerk. (Erinnern Sie sich daran?) Ich weiß nicht, warum es fünf Schächte gibt, denn es gibt nur zwei IDE-Controller auf dem Mothterbord, jeweils mit zwei Kanälen. Ich glaube, dass der extra Schacht ursprünglich konzipiert wurde, um ein Zip-Laufwerk an den Diskettenlaufwerks-Controller anzuschließen. Überraschenderweise, obwohl es als Option erhältlich war, besaß der Computer keinen Ethernet-Controller.
Mein Vater war für den Computer "zuständig". Er würde es meiner Mutter nicht erlauben ihn ohne seine Aufsicht zu verwenden (aber das ist eine andere Geschichte.) Er unterschrieb über die Jahre hinweg bei verschiedenen Voice-Grade Internetprovidern, mit denen er schließlich wiederum immer unzufriedener wurde. Meistens verwendete er E-Mail und surfte nur gelegentlich im World Wide Web. Es war, als er im Web stöberte, das die Beschwerden über eine langsame Zugriffsgeschwindigkeit ins Spiel kamen. Der Computer war werksseitig mit einer installierten Kopie der ersten Ausgabe von Windows 98 ausgestattet. Er war so stolz auf die Tatsache, dass Microsoft ihm eine Aktualisierungs-CD der zweiten Auflage per Post ausgesendet hatte, nachdem er sie angefordert hatte. "sie haben sogar nicht einmal etwas dafür von mir verlangt" rühmte er sich. (Er wusste recht wenig.) Drei Mal, von denen ich weiß, bekam er Windows-Viren, die entweder seinen Computer nicht wieder hoch fahren ließen, oder einige der Funktionen beeinträchtigten. Er rief die Dell Auskunft an, um sich bei der "Diagnose" des Problems helfen zu lassen. Ich war zweimal bei seinen Windows 98 Eskapaden beteiligt, als er die Maschine aufgrund einer weiteren Mailware-Infektion nicht mehr booten konnte. "Warum macht jemand so etwas?" fragte er verärgert. "Haben die Menschen keinerlei Respekt mehr Hinsichtlich von privatem Eigentum?"
Damit bot sich mir die Möglichkeit, die Vorteile bei der Verwendung von Linux zu erklären. "Kann ich damit das Internet verwenden?" Ich erklärte ihm, dass ich es testen müsse um zu sehen, ob es mit seinem Modem funktionieren würde. "Läuft Microsoft Works?" Das war etwas wo wir auf Schwierigkeiten trafen. Ich erklärte, dass Works nicht laufen würde, ich jedoch eine gleichwertige Software installieren könnte um es zu ersetzen. Das lustige an der Sache war, dass er nicht ohne Works leben konnte, obwohl er keinerlei gespeicherte Dokumente damit erstellt hatte. (Stockholm-Syndrom? Sprich über eine aufmerksame Zielgruppe!) Noch merkwürdiger ist, beide Male bekam ich den Computer wieder zum Laufen, und zwar mit Hilfe von Fprot von einer Linux-Live-CD indem die betroffenen Dateien unter Quarantäne gestellt wurden. Auch nach den Demonstrationen von der Nützlichkeit von Linux, wollte er nichts damit zu tun haben.
Mein Vater, Gott hab ihn selig, ging vor ein paar Jahren von uns. Meine Mutter war schließlich von Windows 98 frustriert. "Warum gehen dem System die Ressourcen aus?" Ich zeigte Mom, dass der nicht genutzte Teil von Windows 98´s 128 MB RAM vollkommen in Ordnung war. Bis heute hat Windows 98 einen System-Fehler, welcher mit noch so viel RAM nicht zu beheben ist. Letztendlich gehen dem Benutzer die System-Ressourcen aus, und wenn er noch etwas sinnvolles mit dem Computer machen möchte, dann wird er gezwungen sein, den Computer Neu zu starten. Und während dieser Zeit kam Windows XP heraus. Mom hatte zunächst gefragt, wie viel es Kosten würde, um Windows XP zu installieren. Der Verkaufspreis der Installations-CD war genug, um ihr einen Schock zu versetzen. Ich informiert sie auch darüber, dass wir einiges an Arbeitsspeicher aufrüsten müssten, damit wir es verwenden könnten. "Jedoch," versicherte ich Ihr, "Ich kann etwas installieren um Windows zu ersetzen. Du kannst alles damit tun, was wir seither damit machen, erhalten keine Viren, und müssen fast nie neu starten." Dass sie nicht jeden zweiten Tag neu starten musste, war ein Plus. Dann, als sie erfuhr, dass dieser verfügbare Windows-Ersatz kostenlos war, war sie mehr als bereit, es zu versuchen. Ich habe Ihr die PCLinuxOS Version 0.92 auf ihrem Computer installiert, und sie hat seit dem nichts anderes als PCLinuxOS verwendet.
Meine Mutter ist nicht, was man einen Power-User nennen würde. Sie weiß wie man E-Mails sendet und empfängt, Sie lädt Dateien herunter, spielt Musik und Videos ab und Sie erstellt Dokumente, vor allem mit Writer. Ich brachte Ihr schließlich die grundlegende Festlegung von Tastenkombinationen bei und wie Sie ihr System in aktuellem Zustand hält. Da bei KDE zunehmend mehr Funktionen von Version zu Version hinzukamen, begann der Computer mit den Ressourcen zu kämpfen. Schließlich lief es 128 MB RAM und 16 MB Grafikspeicher. Ich habe fast immer Ersatzteile von Computern, aber ich hatte keine SDRAM, welcher in diesem Dell funktionieren würde. Ich kaufte einen 256 MB-Riegel für den leeren Steckplatz auf dem Motherboard, nun hatte der Computer 384 MB RAM. Während dieser Zeit wechselte Mom von einer Einwahlverbindung zu DSL. Ich habe eine übrige Intel Gigabyte Ethernet-Karte in einen nicht verwendeten PCI-Steckplatz installiert. Nun drehte sich alles darum! Der Unterschied bei der Geschwindigkeit über den Zugang zum Internet zwischen der Einwahlverbindung und DSL verwandelt den Computer in ein Geschwindigkeitsmonster. Allerdings, die EDV-Kenntnisse meiner Mutter schritten zusammen mit den KDE Funktionen weiter fort, die Wartezeiten für das laden einiger intensiven Programme machte es ein bisschen langweilig. Es war in diesem Zeitraum, als ich Mom's Computer nahm und ihr einen modernen AMD Athlon64-dual-Core mit 4 GB Arbeitsspeicher gab. Für ihren Gebrauch war dies mehr, als sie überhaupt jemals benötigen würde.
Ich nahm den Dell Dimension 4100 an mich. Um mit dem PC nicht die Geduld zu verlieren entschied ich mich dazu, ihn so weit wie möglich zu aktualisieren. Die Maschine kann bis insgesamt 512 MB RAM enthalten, also kaufte ich einen weiteren 256 MB-Riegel, um denjenigen mit 128 MB zu ersetzen. Ich ersetzte die ursprüngliche Grafikkarte mit einer 512 MB nVidia AGP-Karte die ich ergattert habe. Die GPU wurde durch einen Lüfter gekühlt, und überhitzte schließlich aus irgendeinem Grund. Der Computer hat jetzt eine GeForce 6200 mit 256 MB, welche passiv gekühlt wird. Ich hatte als Ersatzteil eine SoundBlaster Live PCI-Karte die noch dazu kam. Die 10 GB Festplatte würde wohl einfach nicht genug sein. Ich installierte zwei alte Festplatten, eine 2 GB ATA-66-IDE, die nun meine Swap und Boot-Partitionen beinhaltet und eine 40 GB UltraDMA ATA-100 IDE. Die Werksangabe von 40 Gigabyte ist tatsächlich etwas weniger als 37 Gigabyte in realen Werten. Die beiden USB 1.0-Anschlüsse waren nicht genug. Ich benutze einen USB KVM-Switch, so konnten beide Verbindungen von der Maus und der Tastatur verwendet werden. Weiter habe ich auch eine USB 2.0-PCI-Karte mit 5 Anschlüssen eingebaut. Zwei 300 GB USB-Laufwerke dienen als zusätzlicher Speicher. Die letzte Ergänzung war das ersetzen des 8 X CD-ROM durch ein Memorex 48 X CD-RW. Der Computer verwendet immer noch das originale 200-Watt-Netzteil.
Was wird auf diesem Baby verwendet? Puppy Linux? NEIN! Ich möchte gar nicht damit anfangen den Computer ständig als Benutzer root zu verwenden. Die Systemweite Verwendung von sudo ist schon schlimm genug. Ich ließ PCLinuxOS 2010 darauf laufen! Ja, es läuft auf diesem System mit 512 MB RAM und 256 MB Grafikspeicher. Und es läuft überraschend gut. Ich benutze beides, LXDE und den E17-Desktop, mit vielen GTK + und QT4 installierten Anwendungen. Darüber hinaus führe ich folding@home 24/7 darauf aus. Die Swap-Partition wird kaum noch verwendet. Dieser Computer ist jetzt mein "Auf zum" Sichern Desktop geworden.
Dass klingt schön und gut, aber wird der Computer auch die „schillernden“ Desktops ausführen? Hier läuftt gerade E17Ecomorph. Dafür muss sich die Hardware nicht mal arg anstrengen.
Es stellte sich heraus, das das ausführen von Compiz ebenfalls keine große Anstrengung für diese Hardware ist. Die Prozessorauslastung und die Verwendung des Arbeitsspeichers sind sehr niedrig. Hier läuft Compiz auf meinem LXDE Desktop.
Ich würde diesen Computer nie einem Benutzer, welcher zum ersten Mal Linux verwenden möchte, zur Verwendung empfehlen. Es würde nicht das volle Potenzial von Linux aufzeigen im einfachen Vergleich wie es auf einem modernen Computer läuft. Dieser Computer wurde schließlich 1998 oder 1999 hergestellt. Die Maschine ist über zehn Jahre alt! Jedoch würde ich empfehlen, darüber nachzudenken, ob man so ein Stück Hardware schon ausrangieren muss. Es hat noch seinen Nutzen. Man kann immer noch die Absicht haben ihn als Druckerserver oder Router, durch den Zusatz einer Ethernet und einer wlan Karte einzusetzen.