Begrüßung durch den Chefredakteur
März 2011

Nun nach den rsync Problemen mit ibiblio, sind auch diese endlich Vergangenheit. In der Zwischenzeit verloren wir zwar einige Spiegelserver, bekamen aber auch neue hinzu. Bei einigen änderte sich die Verzeichnisstruktur. Sofern Sie es noch nicht getan haben, müssen Sie die neue source.list Datei download herunterladen. Speichern Sie die Datei in ihrem home/[user]/Downloads Verzeichnis. Öffnen Sie ein Terminal/Konsole und melden sich mit root-Rechten an, geben Sie zunächst cp /etc/apt/source.list /etc/apt/source.list.orig ein. Hierdurch wird eine Sicherungskopie der ursprünglichen source.list Datei angelegt. Nun kopieren Sie die neue source.list Datei in das Verzeichnis /etc/apt/ mit diesem Befehl cp /home/[user]/Downloads/sources.list /etc/apt/sources.list . Sie werden gefragt ob Sie die existierende Datei überschreiben wollen, dieses mit der Eingabe von "j" bestätigen und mit Enter beenden. Alternativ können Sie eine gleiche Anweisung geschrieben von pinoc, im Forum nachlesen. Haben Sie eine dieser Anweisungen abgearbeitet, starten Sie Synaptic und klicken Sie auf "Neu laden", um die aktuelle Paketliste zu erhalten. Aktualisierungen können Sie wie gehabt vornehmen.

Da wir einige Spiegelserver durch den Prozess verloren haben, könnte einer Ihrer Spiegelserver "Favoriten" nicht mehr gültig und/oder aktiv sein. Zeitgleich, haben wir einige neue Paketquellen dazu bekommen, also fühlen Sie sich frei die Liste durchzugehen und eine Quelle zu wählen, die ihnen am nächsten liegt.

Inzwischen meldet sich aus der nördlichen Hemisphäre der Frühling an. Einer der häufigsten Gedanken der mit dem Frühling kommt, ist die Erneuerung oder das Erwachen. In diesem Sinn ist die Version von KDE4.6 in unserer Paketquelle gelandet. XFCE 4.8 ist fast fertig und sollte sehr bald zu haben sein. Die Arbeiten an dem neuen Linux Kernel 2.6.37 schreiten schnell voran. Zu Loben ist die niemals endende Arbeit von Texstar zur Aufrechterhaltung seiner PCLinuxOS Distribution, aber auch die anderen PCLinuxOS Entwickler helfen tagtäglich ihnen die stabilsten und up-to-date Anwendungen und Komponenten zur Verfügung zu stellen.

Ich sehe in diesem Monat von meinem üblichen Darstellung des Magazininhalts ab. Stattdessen möchte ich ein wenig über GNOME 3 sprechen. Wer das PCLinuxOS Magazin liest, weiß, dass wir schon ausführlich, über ein Jahr, über die verschiedenen Desktop-Umgebungen, die in PCLinuxOS zur Verfügung stehen, als LiveCD's, schreiben. Wir starteten mit KDE 4, danach die Xfce Umgebung, gefolgt von LXDE und abschließend mit e17. Dank Patrick Horneker, haben wir auch einen WindowMaker Artikel, einer der stellvertretenden Desktops, die es nur aus den PCLinuxOS Paketquellen zu bekommen gibt. Wir haben sogar spezielle Ausgaben des Magazins mit den Desktops, die wir beschrieben haben, erstellt. Wissend, dass Gnome 3 "kurz vor den Startlöchern steht" beabsichtige ich bis zum Eintreffen der neuen Gnome Version, Platz dafür frei zu halten.

Es scheint als wären Gnome-Benutzer bereit eine ähnliche Situation, wie sie die KDE Benutzer, beim erscheinen der KDE Version 4 hatten, zu ertragen, wenn das lang erwartete Gnome 3 im April freigegeben wird. Hoffentlich machen die Gnome-Entwickler nicht den gleichen Fehler bei der Bereitstellung, wie bei den KDE-Benutzern, als man die alte Version nicht mehr weiter pflegte. Wie man sich erinnern kann, war die KDE 4.x auf viel Widerstand gestoßen, bei den KDE-Benutzern. In der Tat war KDE 4 in vielerlei Hinsicht anders und eine Menge an Nutzern fühlten sich mit der neuen Version nicht mehr wohl, als mit der alten 3.5.10 Version. Auch liegt die Hardwareanforderung deutlich höher und Benutzer mit älteren Geräten konnten KDE 4 nicht mehr nutzen. Es gibt eine recht laute Minderheit an KDE Nutzer, die noch nicht mit KDE 4.x arbeiten, stattdessen noch immer mit der Version 3.5.x am arbeiten ist, solange es geht.

Genauso wie es mit dem KDE Camp passierte, wird das Gnome Camp erleben, dass viele Anwender die Veränderungen, die demnächst in Gnome 3 erscheinen annehmen. Viele dieser Änderungen sind recht radikal, wie die Abschaffung des Minimieren, Maximieren und Schließen-Button auf der Titelleiste des Fensters, das Entfernen der Fensterliste und Laptop-Benutzern wird die Auswahl von Aussetzung zu RAM oder Aussetzung to Disk beim Schließen der Laptop-Bildschirm verwehrt. Es wird auch eine sehr laute Gruppe von Dissidenten geben, die den Veränderungen widerstehen wird, die Gnome 3 liefert. Zumindest unter Linux, gibt es viele weitere Möglichkeiten für Desktop-Umgebungen (Xfce, LXDE, Fluxbox, Openbox, e17, WindowMaker, etc.), und diejenigen, die nicht auf die Veränderungen in Gnome 3 eingehen wollen, haben die Möglichkeit, diese anderen Desktop-Umgebungen zu erkunden.

Es sieht so aus, als ob die Umstellung auf Gnome 3 nicht viel leichter verlaufen wird, als die Umstellung auf KDE 4. In der Tat scheinen die Gnome-Entwickler nichts gelernt zu haben, aus dem KDE-4 Fiasko. Es gibt bereits Beschwerden unter Gnome-Benutzern, dass die Gnome 3 Entwickler nicht auf den Endbenutzer hören wollen. Das ist eine Situation, die sehr vertraut klingt und jedem KDE-Benutzer vertraut sein sollte. Natürlich gibt es immer die "das bin ich nicht" und "das waren die anderen, wir machen es anders" Mentalität bei Entwicklern, wenn es in der Realität nicht hinhaut, die Endergebnisse bleiben die gleichen. Manchmal scheint es, dass Entwickler Änderungen machen wollen, nur wegen der Veränderung. Mein Chef im Krankenhaus hat ein Sprichwort, das klingt sicherlich wahr in dieser Situation: "Nur weil Sie es können, bedeutet es nicht, das Sie es sollten."

Sicherlich gibt es wie bei jedem anderen Projekt, immer einige, die zwar nicht am Projekt beteiligt sind, aber immer wieder Kritik ausüben. Die Kehrseite dieser Medaille ist aber, dass der Endnutzer gehört werden muss, um das Projekt zu stabilisieren. Denn der Endbenutzer ist derjenige, der das Produkt am Ende nutzen wird und wenn es nicht das ist, was versprochen wurde, wird sich der Nutzer von diesem Produkt abwenden. Sie werden nach alternativen suchen, die ihnen das versprechen, wonach sie im eigentlichen Produkt vergeblich suchen.

Ein Kritiker schrieb in der Linux press corps, der beste Ansatz für Gnome 3 wäre Ende Mai und es ist durchaus vergleichbar mit dem Ansatz von Texstar, als er den Umstieg auf KDE 4 vornahm. Warten Sie ab. Lassen Sie den Staub beseitigen. Schauen Sie sich die anstehenden Veränderungen in Gnome 3 genau an und nutzen Sie erst die Version, wenn all ihre benötigten Feature vorhanden sind, so dass Sie den Weg zurück aus Gnome 3 nicht anstreben müssen. Wie Sie sich sicherlich erinnern können, war Texstar nicht zu "sehr begeistert" von KDE 4, wegen den frühen Buggy Releases. Er entschied sich zu warten, bis es stabiler wurde. In der Tat, aktualisierte er die stabilere KDE 3.5.10 in der 2009 Version. Daraus ergibt sich, dass die groben Fehler im Gnome-Lager mit der Version 3.2 (frühestens) wohl beseitigt werden sollte. Inzwischen können Sie ja immer wieder mal einen Schnappschuss von der neuen Version ausprobieren: Sie sollten so lange es geht mit der stabilen Gnome 2.x arbeiten oder nutzen die Gelegenheit, andere Desktop-Umgebungen zu erkunden, wie Xfce. Klingt vertraut, nicht wahr.

Es scheint, dass die Vorfreude und Angst unter Gnome-Benutzern über die vielen Veränderungen sich in Waage halten. Auch die KDE-Nutzer werden genau beobachten, ob die Gnome-Entwickler "es richtig machen“. Es ist definitiv interessant zu sehen, ob sich das Melodram der Gnome 3 für alle Linux-Distributionen entfaltet, vor allem für Distributionen mit dem Gnome-Desktop wie Ubuntu und Fedora. Haltet euch bereit. Dies könnte durchaus ein steiniger Weg werden.

Also bis zum nächsten Monat wünsche ich jedem einzelnen von euch Frieden, Glück, Ruhe und Gelassenheit.