LXDE: Ein Überblick
von Paul Arnote (parnote)
Eine Sache an die sich Linuxbenutzer zu gewöhnen haben, ist die Wahl zu haben. Und die Auswahl ist bei allem und jedem reichlich, einschließlich den Desktopumgebungen. Zuvor haben wir KDE 4 und Xfce 4.6.2. betrachtet. Jetzt ist es Zeit einen Blick auf den LXDE Desktop zu werfen.
Lightweight X11 Desktop Environment („LXDE“) ist eine der neusten Desktopumgebungen. Es begann 2006, als Hong Yen Jee aus Taiwan, besser bekannt unter seinem Nickname „PCMan“, den PCMan File Manager (Dateimanager) oder PCManFM einführte. Heute ist das LXDE Projekt eine internationale Zusammenarbeit von Entwicklern, Designern und Mitwirkenden von überall auf der Welt. Ähnlich der Xfce- und Gnome-Desktopumgebung ist LXDE mit den Gtk+ 2.0 Bibliotheken gebaut.
Wie das erste Wort im Namen sagt, ist LXDE wahrhaftig eine leichtgewichtige Desktopumgebung. Infolgedessen arbeitet LXDE auch auf älterer Hardware. Auf meinem Computer (IBM Thinkpad T23, Pentium III, 1,13 GHz, 512 MB RAM) benutzt LXDE nur 115 MB RAM, wenn es vollständig gebootet ist und eine Hand voll Leistenplugins, checkgmail und Conky, laufen. LXDE ist ebenfalls auf einem Pentium II mit nur 128 MB RAM lauffähig.
Die „Neuheit“ von LXDE leuchtet durch, wie auch immer. Die vermutlich erste Sache, die sie trifft, ist der Mangel an Konfigurationsmöglichkeiten, für die eine grafische Benutzeroberfläche verfügbar ist. Wenn sie Unmengen von Konfigurationsmöglichkeiten erwarten, wie sie sie bei KDE oder Xfce finden würden, dann werden sie enttäuscht. Das bedeutet aber nicht, dass sie LXDE nicht konfigurieren können wie sie möchten. Das heißt nur, dass sie die Konfigurationsdateien finden werden müssen und diese selbst von Hand zu bearbeiten haben. Aus diesem Grund ist die LXDE Desktopumgebung nicht notwendigerweise für Neulinge oder Menschen mit schwachem Herzen geeignet. Es ist mehr was für fortgeschrittene Anfänger und erfahrene Benutzer, denen es nichts aus macht in den Konfigurationsdateien zu graben und sich die Hände schmutzig zu machen.
Sobald sie herausgefunden haben, wie man LXDE's Konfiguration manipuliert und gestaltet, werden sie mit einer Desktopumgebung ausgestattet sein, die hält, was der Name verspricht. LXDE ist schnell, sogar auf älterer Hardware. Ihr älterer Computer wird sich mit neuem Leben gekräftigt fühlen. Viele Benutzer vergleichen das Aussehen des LXDE Desktops mit KDE 3.5.x. Es gibt viele Ähnlichkeiten im Erscheinungsbild. LXDE richtet sich nach den Desktopstandards, die auf freedesktop.org beschrieben sind.
LXDE ist nur eine Desktopumgebung und verlässt sich offiziell auf den OpenBox Fenstermanager um die Fenster auf ihrem Computer zu verwalten. So werden viele Dinge, die wir bei LXDE besprechen werden auch für die OpenBox Version von PCLinuxOS zutreffen.
Gesamtheitlich betrachtet, werden sie LXDE wahrscheinlich mögen, aber am meisten werden sie die Einfachheit und Geschwindigkeit lieben. Beim Graben in den Konfigurationsdateien, gefüllt in Unterverzeichnisse von Unterverzeichnissen von Unterverzeichnissen, verstreut über ihre Festplatte, werden sie viel lernen, was sie auch auf andere Desktopumgebungen transferieren können. Wir werden einen Blick auf Grundeinstellungsoptionen und dann auf die fortgeschrittenen Einstellungen haben. Wir werden versuchen einige von LXDE's Feinheiten zu entmystifizieren, dadurch verbessert sich ihre Fähigkeit LXDE zu dem zu machen, was es für sie sein soll.
Ich bin mir einer Sache sicher: dieses alte Pentium III Thinkpad T23 lief nie so schnell. Ich bezweifle, das ihr Ergebnis sehr von meinem abweicht.