Und hier kommt Uriel (oder die Wiedergeburt eines älteren Computers)
Gary L. Ratliff Sr.
Als der Pentium-Chip eingeführt wurde dachte ich, dass es eines Tages möglich sein würde, eine dieser Maschinen für den bemerkenswert niedrigen Preis von $5.00 zu kaufen!
Und vor einigen Tagen war ich in der Lage, einen Dell OptiPlex GX100 für $5.00 zu kaufen. Selbstverständlich war mir klar, dass ein Tower zu diesem Preis nicht funktionieren konnte, aber als Elektriker habe ich eine Menge Ersatzteile angesammelt. (Oder wie meine Frau meint ein Haufen unbrauchbarer Trödel. ) Als ich mit meiner neuen Kiste nach Hause kam sagte sie mir, dass ich auf Arbeit erwünscht sei und sobald wie möglich dorthin kommen sollte. Daher würde es einige Stunden dauern, bevor ich feststellen konnte, ob die Kiste wirklich funktionierte. Aber da ich nach Mitternacht von der Arbeit zurückkommen würde, schlief sie wahrscheinlich, und würde daher keinen weiteren Kommentar über meine neue Kiste abgeben.
Auf Arbeit wollte ich nur das der Tag endlich vorbei ist, damit ich endlich sehen konnte ob die Maschine bootet oder nicht. Mitternacht kam an und das Geschäft wurde geschlossen. Sofort stellte ich die Kiste in das vordere Zimmer und brachte Monitor, Tastatur und eine Maus an. Der Moment der Wahrheit war gekommen. Den Netzschalter einschalten und ...... NICHTS!!! Meine Erfahrung mit meinem Dell Dimension Rechner sagte mir, auf der Frontseite des Towers nach einem Knopf zu suchen, der die Seitenabdeckung für einen einfachen Zugriff auf die Innereien dieser Kiste freigeben würde. Mit meinem Voltmeter in der Hand wurde die Kiste wieder angeschlossen und die Spannung bei schwarz/rot und schwarz/gelb auf die erforderlichen 5 und 12 Volt überprüft. Aber die Spannungen lagen im Bereich von Mikrovolt. Diagnose: ein durchgebranntes Netzteil. Dann wollte ich die Maschine von seinem Festplattenlaufwerk, Sound-Karte und alle mögliche anderen Einzelteile befreien aber das würde nur mein Ersatzteillager vergrößern. Ich fand ein Dell-Netzteil in meinem „elektrischen Baukasten“.
Die Rekonstruktionsphase
Nachdem ich alle Teile für die Reparatur zusammengebaut hatte wurde das alte Netzteil durch das neue ersetzt. Alle Anschlüsse des alten nicht funktionierenden Netzteils schnitt ich ab und legte sie in eine Zigarrenschachtel. Jetzt noch Monitor,Tastatur und Maus anschließen, den Power Schalter drücken und siehe da, die Kiste bootete in Windows- XP Professional. Der Rechner meldete, dass die Seitenkonsole entfernt worden war und dass jemand mit dem System rumgespielt hatte und, um meine Daten zu schützen, wurde der Rechner jetzt runtergefahren!!! So wusste ich, dass meine Arbeit erfolgreich war und ich bald ein funktionierendes System haben sollte.
Beim nächsten Boot drückte ich die F2-Taste, um in die BIOS Einstellungen zu gelangen. Unter den vielen Einträgen fand ich, dass die Maschine nur 64 MB RAM hatte, viel zu wenig für eine volle Installation einer modernen Linuxversion. Ich fand auch den Eintrag zur Überprüfung der Öffnung der Seitenkonsole und schaltete diese Funktion aus. (Es ist ziemlich schwierig, die Maschine zu benutzen ohne die Seitenkonsole zu entfernen!!!) Mein folgender Bootvorgang berichtete, dass die Festplatte nicht bootfähig war. Die Bootsequenz wurde so geändert, dass das CD-ROM Laufwerk zuerst geladen wurde und dann testetet ich meine Sammlung von Linuxdistributionen. Aufgrund der 64 MB RAM ergaben die meisten Startversuche lediglich einen grauen Bildschirm aber Puppy Linux und DSL liefen und Partition Magic detektierte eine 15 GB große MAXTOR Festplatte.
Weder DSL noch Puppy Linux gaben mir die Info die ich haben wollte denn sie hatten keinen Zugriff auf die Festplatte . Jetzt, am ersten Juni wollte ich sehen, ob mein neuester Artikel bereits im Netz war. Also ging ich zu www.pclosmag.com und aus einer Notiz von Papawoob lernte ich, dass es eine neue Version der auf PC Linux basierenden Tiny Me gab, die nur 200 MB groß ist! Vielleicht sollte ich diese mal testen, aber deren booten gab mir nur den grauen Bildschirm, aber nur bis ich in den Konsolenmodus wechselte. Jetzt hatte ich nur Text auf dem Bildschirm und konnte mich als root oder Gast anmelden. Als root konnte ich dann die Festplatte nach hda1 mounten und deren Inhalt unter /media/win_c ansehen. Kurz darauf hatte ich die Ordner My Documents, Programme, und Windows erforscht. Auftrag erfüllt.
Mein nächstes Ziel war, die Maschine vollständig funktionsfähig zu machen. Aus meinem Ersatzteillager nahm ich einige ungetestete RAM Module. Einer der beiden freien Steckplätze hatte abgebrochene Klipps aber nach erfolgreichem Einsetzen könnte das Modul vielleicht doch noch funktionieren. Ich fand ein Modul mit 128 MB und setzte es in die Bank ein. Nach einem neuen Boot in Windows XP findet das System sofort, dass die Speichermenge geändert worden ist. Selbstverständlich berichtete es weiterhin, dass die Festplatte nicht bootfähig war und das System wurde heruntergefahren. Ein Neustart in die BIOS Einstellungen bestätigte, dass das System jetzt 192 MB RAM hatte. Das ist sogar mehr als auf meinem Dell Dimension, der erfolgreich viele Linux Versionen als auch Windows XP laufen lässt.
Dann fand ich noch eine weitere Festplatte und setzte das System mit zwei Festplatten und einem CD-Laufwerk auf. Aber es fehlte noch eine Verbindung vom Netzteil zur zweiten Festplatte. Diese stellte ich aus den Kabeln des alten Netzteils zusammen. Man schneidet einfach das alte Verbindungsstück ab, streift die Isolierung an beiden Enden ab, verdrillt die Drahtenden und benutzt dann Isolierband, um den Anschluss fertigzustellen. Jetzt war alles fertig. Jetzt erklären wir der Maschine, was ein Linux-Rechner ist.
Installation von PC Linux 2008 (Tiny Me)
Die Installation der aktuellen Tiny Me lief ohne Probleme. Im Vergleich zur mehr als 600 MB großen PC Linux 2007 ist diese Version nur 200 MB groß und daher auch viel schneller. Nach dem Klicken auf das Installieren-Symbol werden Sie durch den Installationsprozess geführt. Da ich nie beabsichtigte, ein beschädigtes Windows System zu verwenden, wählte ich „die gesamte Festplatte“ bei der Partitionierung. Der Wizard teilte die 14 GB der Maxtor Festplatte in ca. 9 GB für das root (/) System und 5 GB für /home. Ich gab das root-Kennwort ein und erstellte ein Benutzerkonto für meine Frau und mich selbst. Dann sagte mir das System, dass es Zeit war, die CD zu entfernen und das System neu zu starten.
Der erste Boot war wirklich etwas besonderes. Alles sah anders aus. Was wirklich cool ist, ist, dass das System Sie über den belegten und freien Festplattenplatz im root und Home Verzeichnis informiert. Auch die CPU-Auslastung wird ununterbrochen überwacht und die Tätigkeit des Internetanschlusses wird angezeigt.
Opera ersetzt Firefox als Standardbrowser. Mit dem voreingestellten Spieler konnte ich keine CDs abspielen und ging in Synaptic, um Amarok zu installieren. Das System schien auch nicht meine vier Arbeitsflächen behalten zu wollen, denn nach jedem Neustart waren es wieder nur noch zwei. Natürlich ist es sehr einfach, vier Arbeitsflächen zu erhalten - einen Rechtsklick auf die Arbeitsfläch, eine weitere Arbeitsfläche hinzufügen auswählen, dann diesen Prozess wiederholen und Sie haben vier Arbeitsflächen. Anstelle nummeriert zu werden haben diese Arbeitsflächen Namen wie John, Fred, Sam, etc.
Feineinstellung des Systems
Nach der Erstinstallation kann man einfach Synaptic verwenden, um jegliche erforderliche Software herunterzuladen. Mit dem Opera Browser können Sie Blogs (Tagebücher) erstellen, Bilder hochladen und Sie gehören zu einer anderen Gemeinschaft. Im Vergleich zu Firefox ist Opera etwas anders und es ist sinnvoll, die bereitgestellten Tutorien (Anleitungen) zu lesen. (Sie können auch aus den Repositorien eine Betaversion von Firefox 3 testen.) Für eine Investition von nur $5.00 für einen Trödelcomputer, ein wenig Hilfe von meinem Ersatzteilsortiment und einigen Bemühung meinerseits habe ich nun ein 100 prozentiges PC Linux System fertiggestellt, bereit für einem „Powered von PCLinuxOS“ Aufkleber.
Alle meine Systeme sind nach Schutzengeln benannt und da dieses System jetzt vollständig funktionsfähig ist brauche ich nun einen neuen Namen. Die anderen heißen: Michael, Gabriel, Raphael und Eronstuc und nun kommt Uriel hinzu.

Hier ist die Rückseite des $5 teuren Dell-OptiPlex GX100 und natürlich muss ich diese noch etwas bearbeiten bis sie fertig ist.

Und hier sehen wir das zweite zusätzlich installierte Festplattenlaufwerk. Da das Verbindungskabel zum Netzteil nicht lang genug war benutzte ich das Kabel des alten Netzteils. Beachten Sie bitte auch, dass ich vergessen hatte die Datenkabel anzuschließen was mir beim folgenden Booten angezeigt wurde und der Rechner versuchte von der Floppy-Disc zu starten.

Mit genügend RAM hatte man beim Booten von der CD anstatt einer reinen Textanzeige auch einen grafischen Bildschirm. Aber das Wissen der benötigten bash Befehle erleichterte die Systemdiagnose zur Erstellung eines funktionierenden Rechners.

Der Installations-Wizard macht die Installation der neuesten PC Linux Tiny Me zum Kinderspiel. Beachten Sie, dass mehrere Systemeigenschaften in Echtzeit überwacht werden. Anschließend werden noch einigen zusätzliche Programme mit Synaptic installiert. Das System bietet eine große Auswahl von Arbeitsflächenumgebungen an.

Und hier haben wir den Login-Bildschirm der Tiny Me, am 2. Juni . Am 4. Juni, an dem ich diesen Artikel schreibe, feiern wir unseren 37 jährigen Hochzeitstag. Selbstverständlich will sie meine Trödelcomputer loswerden und ich werde mich dagegen mit allen Mitteln zur Wehr setzen, aber, wie alle lang verheirateten Paare wissen, ist das alles nur Gerede.