Tolle Google Gimmicks

von Sr Gary-L. Ratliff.

Kürzlich erinnerte mich meine Frau daran, daß sie unseren Sohn seit über einem Jahr nicht mehr gesehen hat. Wie Sie vielleicht im Artikel letzten Monat gelesen haben, bestehen Ferien für mich aus dem Rückzug in Second Life! Also habe ich ihr vorgeschlagen zu gehen. Auf dem Rückweg brachte sie den Rechner Gary II mit, damit ich ihn reparieren könne. Anscheinend hat sich der Rechner sich ein Virus eingefangen, der unter anderem verhindert, daß Firefox aufgerufen werden kann, und der dafür sorgt, daß jedwede Art von Mail empfangen wird.

Sobald ich die Lautsprecher, den Monitor und die Tastatur angeschlossen hatte und den Rechner eingeschaltet hatte, sah ich eine interessante Sache auf der rechten Bildschirmseite, nämlich die sogenannte „Gadget Sidebar“ der Google Arbeitsfläche. Da das Betriebssystem lief, rief ich einige Programme auf, die jedoch nicht geladen werden konnten. Ich schloß mein MyBook an einen seiner USB-Ports an, und führte erst einmal eine Sicherung seines Systems zu einem Ordner namens „Gary II“ durch.

Auf meinem Rechner mit PCLinuxOS suchte ich nach Google Desktop, und konnte feststellen, daß es Versionen für Windows, Mac und Linux gab. Die Linux-Versionen waren entweder als deb oder als rpm für die i386 Architektur und für i64 Systeme erhältlich. Nachdem PCLinuxOS ja mit rpms arbeitet, lud ich mir die Datei für die i386 Version direkt von der Google Webseite herunter. Ich meldete mich anschließend als root an, und installierte folgendermaßen:

ANMERKUNG: Programme zu installieren, die nicht in den PCLinux Repositorien enthalten sind, kann ihr System zerstören. Sie tun es auf eigene Gefahr.

su
<root Passwort eingeben>
cd /home/gary/desktop
rpm -i google-desktop-linux-current.rpm

Ich installierte gleichfalls die Windows-Version in der Windows-Partition auf meinem Rechner. Hier bemerkte ich den Unterschied, daß die Windowsversion über Desktop Gadgets verfügte, die z.Zt. in der Linuxversion nicht enthalten sind. Die Einführung dieser Gadgets für zukünftige Linuxversionen steht zur Debatte, und wird in Foren heftig diskutiert.


Hier ist mein Google Desktop mit den aktivierten Google Gadgets (Miniprogramme) auf der Windows-Partition meines HP-Systems. Wenn Sie die pdf-Version meines Artikels von Miro gelesen haben, dann werden Sie sicher wissen, daß das Hintergrundbild Liz und mich darstellt. Die Gadgets können vom Benutzer gewählt werden. Ich mag besonders die große Uhr. Um immer auf dem aktuellen Stand zu sein, habe ich auch noch eine Verknüpfung zur Linux.com-Webseite. Außerdem habe ich noch eine Diaschau mit den neuesten Photos aus MyPictures, sowie eine Benachrichtigung, falls eine Mail in Gmail eintrifft.


Hier ein Satz Vorschaubilder der jpg Dateien, die von meiner Kamera hochgeladen wurden. Auf diese Weise hat man leichter alle verfügbaren Bilder im Blick, und kann jene aussuchen, die am besten in den Artikel passen. Schnell und effizient ist es auch, eine Suche mit einem Doppelklick auf die „Strg“-Taste starten zu können.

Vielleicht finden Sie den Google Desktop auch in den PCLinuxOS Repositorien. Öffnen sie Synaptic, und suchen sie nach Google. Installieren Sie dann wie gehabt. In den Suchergebnissen werden Sie auch Sachen wie Google Earth und Google Kalender finden. Und vielleicht haben Sie auch bemerkt, daß meine Email-Adresse : eronstuc@gmail.com ebenfalls mit einem Google Gadget funktioniert: gmail. Mit einem Mailkonto erhalten Sie über zwei Gigabyte Speicherplatz. Mit einer ebenfalls erhältlichen Applikation können Sie diesen Speicherplatz auch als Dateisystem gebrauchen. Dies setzt allerdings einen anderen Kernel voraus, wäre unter Umständen aber ein interessantes Konzept. Wenn sie Software für Google entwickeln möchten, so ist ein gmail-Konto eine der Voraussetzungen dafür. Falls Sie ein Entwickler sind, so könnten Sie die Desktop Gadgets für die nächste Version des Google Desktops für Linux entwickeln.


Das Symbol für die Arbeitsfläche ist, wie oben ersichtlich, in der  unteren Leiste platziert. Wenn Sie auf dieses Symbol klicken, können sie Ihre Präferenzen für Suchvorgänge eingeben. Hier sehen Sie eine solche Präferenzen-Liste komplett ausgefüllt. Die Suche wird sofort begonnen, der Vorgang selbst fällt gar nicht auf.


Sobald dies abgeschlossen ist, ist Ihr Rechner indiziert. Es gibt eine Verknüpfung um den Status des Indiziervorgangs abzufragen, aber es sieht so aus, als ob ca. acht Stunden dafür notwendig wären. Dieser Prozeß läuft vollständig im Hintergrund ab, und stört in keinster Weise den normalen Betrieb des Systems.

Einmal abgeschlossen, können Sie Ihren Computer durch einen einfachen Doppelklick auf die Strg-Taste durchsuchen. Eine Suche nach Bildern, in meinem Fall nach *.jpg-Dateien, öffnet eine Liste in einem Browser mit allen jpg-Bildern (wie im Bild oben), die ich in jedem Artikel benutzt und anschließend in meinem Home-Ordner gespeichert habe (zusammen mit einem Vorschaubild). Den Rechner schnell durchsuchen zu können stellt sich als äußerst wertvoll heraus, besonders mit zunehmendem Alter.

Sobald Sie ihr gmail-Konto eröffnet haben, können Sie ebenfalls auf Google Dokumente und Tabellen zugreifen, welches Ihnen erlaubt diese Art von Dokumenten direkt auf der Webseite zu kreieren. Diese können dann auch von anderen angesehen und modifiziert werden (falls gewünscht), was es anderen Leuten erlaubt mitzuschreiben oder in einer anderen Art und Weise mitzuarbeiten. Weiterhin gibt es auch noch Picasa, mit dem Sie Photos mit anderen teilen können. Um nicht zu vergessen: Google bietet auch das sehr populäre YouTube an. Und mit dem „Summer of Code“ trägt Google auch zur Weiterbildung von Open Source Entwicklern bei.

Gratulation Google, welches unter Beweis gestellt hat, daß es ein großer Linux-Freund ist. Es bietet viele Sachen an, die Sie auf Ihrem System installieren können. Ich hoffe, daß Sie eine oder mehrere davon finden, die Ihnen zusagen. Übrigens: ein gmail-Konto konnte man nur mit Einladung eröffnen. Eine Suche ergab, daß, wenn ich ihnen meine Handy-Nummer schicke, sie mir im Gegenzug einen Code schicken würden, mit dem ich das gmail-Konto eröffnen könnte. Ob das immer noch von nöten ist, kann ich nicht sagen. Ich weiß allerdings, daß zwei Gigabyte Online-Speicherplatz für Mail oder für Dateien zu haben sehr praktisch ist.

Reklameanzeige

Seitenanfang