Linux in der Schule

von T. Sandoval, BigBearOmaha


Diese Arbeit kann und wird in lokalen, persönlichen und öffentlichen Situationen zum Zweck der Schulung der Benutzer, Freiwilliger und Gemeinschaftspartner, die im FBK (Freedom By Knowledge) Linux Computer Gemeinschaftsprojekt mitmachen, verwendet. Mit dieser Ausnahme unterliegt sie der selben Lizenz wie der Inhalt in der PCLinuxOS-Zeitschrift.

Linux im Schulwesen hat in der Vergangenheit, und nun noch mehr, durchaus Aufmerksamkeit in den Medien erregt.

Aber warum gibt es soviel Aufmerksamkeit für Linux in den Schulen? Geht es dabei nur ums Geld? Oder ist es Politik? Ja. Ja, und noch mehr. Linux in unseren Schulen betrifft weit mehr als die aktuelle Finanzierungspolitik oder die öffentliche Haltung „offen“ zu erscheinen.

Gehen wir für einen Moment einen Schritt zurück, ok? Zurück zu meiner Geschichte mit Computern an der Schule. Ich ging zu einer lokalen Hochschule. Als ich dort anfing, hatten sie einen großen Zentralrechner, der über die Hälfte eines Standardklassenzimmers einnahm. Nebenan gab es ein gleichgroßes Klassenzimmer, welches durch eine Glaswand abgetrennt war, und „einfache Terminals“ enthielt, die alle mit dem Großrechner verbunden waren. Das war meine Einleitung zu Computern. Wir lernten Sprachen wie COBOL und Fortran. Wir spielten Spiele und schrieben kleine Anwendungen, die man heutzutage Skripte nennen würde.

Wir hatten im darauffolgenden Jahr viel Glück. Einige großzügige Leute halfen dem Schulsystem beim Kauf, über ein von Apple gesponsertes öffentliches Programm, von vielen Apple II's und IIe's. Wir waren im Himmel! Dazu kamen im gleichen Jahr noch einige Apple-Mac und wir hatten also ein vollständiges Computer Labor, eins der wenigen in unserem Bezirk. Unsere ganze Welt wurde Apple.

Als ich zur Hochschule ging, kam der Neuling Microsoft Windows. Klammheimlich bis zur Version 3.11 entwickelt -- Windows für Arbeitsgruppen -- wurde es auf einmal bekannt. Dann kam Windows 95 und Microsoft war „überall“. Mit großzügigen Abgaben und Preisnachlässen schafften sie es, Apple aus dem Schulsystemen zu verdrängen. Bereits kurze Zeit später war Windows 98 der Fokus und die ganze Rechnerwelt kannte nur noch Windows.

Ich beschreibe diese Phase meiner pädagogischen Erfahrung mit Computern hier nur, um ein Beispiel zu geben. Durch zielgerichteten Druck auf junge Leute in der Lernumgebung von Schulen, hat Microsoft zwei Generationen von Computernutzern von der ersten bis zur Hochschulausbildung „Windowsiert“. Viele Studenten kennen ausschließlich Microsoft-Produkte, und ihr Computergebrauch ist auf die Verwendung von Microsoft Windows fixiert. Microsoft hat buchstäblich seinen eigenen Nutzer-Markt geschaffen, mit der unwissentlichen Einwilligung der Öffentlichkeit.

Dank seiner Stabilität, wachsender Benutzerfreundlichkeit, leistungsfähiger und weitreichender Freiheiten und Nutzbarkeit, ist Linux an einem Punkt angekommen, an dem ein Kaufmann die „Microsoft“ Infiltration in die Schulsysteme kopieren sollte. Viele Schulsystemen sind knapp bei Kasse; die Öffentlichkeit überwacht die Ausgaben vieler Schulbehörden; niedrigere Lizenz- und Wartungskosten; verlängerte Lebensdauer der Hardware; Es wird immer unglaubhafter, Linux nicht in Betracht zu ziehen.

Eine Firma mit der finanziellen Macht von Novell, Red Hat oder Ubuntu könnte unter Verwendung von Materialien (CD's etc) und kostengünstigem Support zum Hauptlieferant von Desktop für Schüler/Studenten werden.

Ich glaube, dass Ubuntu das am besten machen würde. Sie haben das Kapital eines bekannten Philanthrops, und gleichzeitig viel Erfahrung mit der Verwendung der Massenmedien, um „Aufsehen“ zu erregen. Es gibt Gemeinschafts- und kleine Distributionen, die durchaus mit einer kommerziellen mithalten können. So eine Distribution könnte, mit dem richtigen Ansatz und Unterstützung die pädagogische Nische sehr gut füllen. Eine solche außergewöhnliche Distribution ist auch PCLinuxOS.

Die Gelegenheit für Linux in den Schulen Fuß zu fassen kommt sehr schnell und es wäre eine große Enttäuschung und Zeitverschwendung, diese Chance zu verpassen. Die Möglichkeit, Linuxbenutzer und einen Markt, der mit Linux wächst „aufzubauen“ ist aufregend aber auch notwendig. Dieser Schritt in die Öffentlichkeit und die Schulen sollte eine Priorität sein.

Nächster Schritt: Was PCLinuxOS und seine Gemeinschaft für Schulen tun kann.