Wie man Programme vom Quellcode installiert

von mwananchi


In PCLinuxOS wird stark geraten, Programme nur von den offiziellen Repositorien über Synaptic zu installieren, und den Benutzern wird angeraten, erst dort nach gewünschten Programmen zu suchen. Wenn ein Programm dort nicht ist, kann es in der Anfrage Sektion des PCLinuxOS Hauptforums angefragt werden. Manchmal kann die Installation von Programme aus dem Quellecode jedoch wünschenswerter sein als die vorhergehenden zwei Optionen, und diese Anleitung beschreibt das. Ein Programm von der Quelle zu installieren ist im wesentlichen ein Prozess mit 3 Schritten.

Ein Konfigurationsskript laufen lassen:

In diesem Stadium werden die Programmanforderungen und möglicherweise andere systemspezifische Variablen überprüft. Eine personalisierte Installation kann durch Eingabe von verschiedene Optionen für das Skript erreicht werden. Wenn ein System den Anforderung nicht entspricht, stoppt das Skript mit einer detailierten Fehlermeldung. Synaptic sollte bei der Suche nach dem fehlenden Programm, Bibliothek, etc. die erste Wahl sein. Häufig werden die Entwicklungspakete des Programms benötigt, die normalerweise mit „dev“ enden.

Wenn dem Skript keine --prefix Option zugeführt wird , verwenden die meisten Skripte /usr/local aber andere auch /usr. Zur Wahrung der Einheitlichkeit wird im Allgemeinen angeraten, diese Option anzugeben. In Linux werden gewöhnlicherweise persönliche Programme in /usr/local installiert und die distributionsspezifische in /usr. Dies stellt sicher, dass persönliche Programme/Versionen mit denen koexistieren können, die durch die Distro gehandhabt werden (durch Synaptic).

Einige Programme haben eine Liste der Programme, die installiert werden müssen, damit das Konfigurationsstadium erfolgreich abgeschlossen werden kann. Vor dem Ausführen des Konfigurationsskripts sollten diese Anforderungen überprüft werden, um die nervige Installation eines jeden Programms zu vermeiden (auch häufig als Abhängigkeitshölle gekennzeichnet). Einige Programme kommen mit einer readme-Datei zum Quellcode; es ist eine gute Idee, diese Datei zuerst aufmerksam zu lesen, da sie spezifische Anweisungen enthalten kann. Die Hilfe Option (./configure --help) kann andere nützliche Optionen zur personalisierten Installation enthalten.

Make:

In diesem Schritt wird der Quellcode des Programms (normalerweise im Textformat) zum Maschinencode übersetzt (binäres Format). Dieses Stadium ist normalerweise das längste (es kann ein paar Minuten oder, für große Anwendungen, sogar viele Stunden dauern). Das make Programm wird beim ersten Problem abgebrochen und wenn Sie den Quellcode zur Beseitigung des Problems nicht durchsehen möchten, würde ich vorschlagen, dass Sie das Programm einfach löschen und es vergessen. Dann könnten Sie Ihre Option wahr machen, das Paket im Anfrageabschnitt des Forums einzureichen.

Make install:

Das letzte Stadium ist die Installation des Programms (vorausgesetzt die vorhergehenden Stadien waren erfolgreich). Hier werden die Binärdateien aus dem vorhergehenden Stadium in die passenden Systemplätze gelegt und notwendige Änderungen werden vorgenommen, um sie laufen zu lassen. Arbeitsflächensymbole, Menü- und Dateiverknüpfungseinträge werden nicht gebildet; diese müssen Sie manuell eintragen.

Diese 3 Stadien können Schritt für Schritt oder in einer Kombination erfolgen. Drücken Sie zum Starten eines Terminals im Quellcodeordner des zu installierenden Programms die Taste „F4“ und geben Sie diesen Befehl ein: ./configure --prefix=/usr/local (den Punkt am Anfang nicht vergessen). Wenn das fehlerfrei war, schreiben Sie als Nächstes: make, um die Binärdateien des Programm erstellen zu lassen. Schließlich geben Sie ein: su -c make install, um das Programm zu installieren. Dieser letzte Befehl erfordert Ihr root Passwort (falls Sie nicht bereits root sind).

Diese 3 Stadien können in eine einzelne Befehlszeile kombiniert werden: su -c "./configure --prefix=/usr/local ; make ; make install" wenn Sie nicht root sind oder wenn Sie root sind einfach mit: ./configure --prefix=/usr/local ; make ; make install

Deinstallieren des Programms:

Das Programm kann mit dem Befehl: make uninstall aus dem Quellcodeordner des Programms heraus deinstalliert werden. Dieser Befehl muss mit root Privilegien ausgeführt werden.

Weitere nützliche Befehle:

which program_name

Dieser Befehl zeigt den vollständigen Pfad von program_name an, der ausgeführt wird, wenn irgendein Programm „program_name“ aufruft.

whereis program_name

Dieser Befehl zeigt den vollständigen Pfad aller „program_name“ an, die auf dem System installiert sind.

Diese zwei sind nützlich, wenn mehr als eine Programmversion installiert sind.

Interessante Anmerkungen:

Wenn die Option --prefix=/usr/local zum Konfigurationsskript gegeben wird, werden die Binärdateien (oder executables), .exe-Dateien in Windows, in /usr/local/bin gelegt. Gemeinsam benutzte Bibliotheken (.so), .DLL-Dateien in Windows, befinden sich in /usr/local/lib. Dokumentation, Symbole, Bilder und andere notwendige Dateien gehen normalerweise in /usr/local/share. Globale Programmvariablen gehen normalerweise in den Ordner /etc.

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